Grüß Gott in Taxöldern

Kiefernwälder und Weiher

von Armin Wild

Schon seit dem Mittelalter bestimmen Föhrenwald (Föhre = Kiefer) und Weiher die Taxölderner Landschaft. Warum ist aber unsere Gegend so waldreich, warum gibt es diese ausgedehnten Nadelforste und die Weiher?

Noch nach der ersten Landnahme bis ins ausgehende Mittelalter gab es zwischen den Rodungsinseln, wo sich die Menschen ansiedelten, weite und artenreiche Urwälder in ganz Mitteleuropa, so auch rund um Taxöldern. Im 14. und 15. Jahrhundert - zur Blütezeit der Eisenverhüttung in der Oberpfalz - wurden plötzlich große Mengen Holz zur Befeuerung der Schmelzöfen in unseren Landstrichen benötigt. Die hierfür geschlagene Holzmenge übertraf die natürliche Regenerationsfähigkeit der Wälder bei weitem. Großkahlschläge begünstigten die Waldkiefer. So samte die Föhre auf den großen Kahlschlagsflächen der Eisenindustriezeit rasch aus und wuchs auch auf den wasserdurchlässigen Sandböden noch zufriedenstellend. Die allgemein langsam wachsenden Laubhölzer, die zur Keimung auf humose Waldböden angewiesen sind, hatten gegen die Waldkiefer keine Chance. Als man schließlich den im Vergleich zum Rohholz höheren Brennwert der Holzkohle erkannt hatte, verkohlten die "Meiler" gleich ganze Baumbestände in "Kohlenmeilern" zu Holzkohle. In den Taxölderner Wäldern finden aufmerksame Waldspaziergänger meist unter Wurzeltellern sturmgeworfener Fichten noch größere Kohlenüberreste alter Meiler. Die letzten Meiler wurden nach Augenzeugenberichten Anfang des 20. Jahrhunderts etwa um das Jahr 1920 entzündet. Die letzten, die den Beruf des Meilers quasi im Nebenerwerb ausübten, waren in der Regel die Dorfschmiede, die die Holzkohlen zur Befeuerung ihrer Essen nutzten. Da überdies die Holzkohle der Kiefer günstigere Brennwerte hatte als die Holzkohle der Laubhölzer, wurde der Anbau, die Ansaat und Vermehrung der Waldkiefer nochmals gefördert.
Die steigende Bevölkerungszahl erforderte immer mehr Nahrung und als Folge stieg die Viehzahl an. Als schließlich zu Beginn der Neuzeit die Stallhaltung für das Vieh aufkam, musste Streu aus dem Wald geholt werden, um die spärliche Strohstreu zu ergänzen (Streurechen). Nicht selten wurden in Jahren schlechter Ernten und verregneter Sommer das wenige Heu und Gras sogar mit kleingehacktem Stroh gestreckt. Mancherorts war also selbst Stroh als Einstreu zu schade. Vor der Umstellung auf Stallhaltung und z. T. auch noch danach wurde das Vieh lange Zeit in die Wälder zur Mast getrieben (Waldweide, in Taxöldern z. B. "Saufleckl"). Schweine, Schafe, Ziegen und Rinder fraßen zunächst die noch üppig vorhandenen Waldfrüchte wie Eicheln und Bucheckern und schließlich die jungen Waldbäumchen.
Die Übernutzung unserer Wälder durch Kahlschläge, Streunutzung und Waldweide führten schließlich zu einer sich über Jahrhunderte erstreckenden, andauernden "Walddevastation". Die Pionierbaumart Kiefer kam damit am besten zurecht.

Der Nutz- und Brennholzverbrauch wuchs aufgrund des Bevölkerungsanstieges zu Beginn der Neuzeit nochmals stark an. Damit war der Siegeszug des Nadelholzes vorgezeichnet. Das in der Regel geradwüchsigere Nadelholz war mit den damaligen einfachen Werkzeugen auch viel leichter zu bearbeiten als das meist härtere, krumme Holz der Laubbaumarten. Da die Nachfrage nach Nadelholz ständig stieg, forcierten schließlich die Forstleute sogar die Ansaat und den Anbau der Kiefer in unserer Gegend. Mit der Gründung des staatlichen Maschinenbetriebes in Bodenwöhr zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde versucht, die in der Landwirtschaft gewonnenen Erkenntnisse in den Wald zu übertragen. Pflüge, Saat- und Pflanzmaschinen wurden eingesetzt. Kiefern- und Lärchenpflanzen wurden auf Bifänge gepflanzt, die man sonst nur vom Kartoffelanbau her kennt. Rings um Taxöldern sieht man heute noch zahlreiche Bifangforstkulturen.

Zeitgleich mit dem Aufkommen der geregelten schlagweisen Nadelholzforstwirtschaft gewann die Jagd an Bedeutung. Die bei Jägern und Förstern gleichermaßen geschätzten trophäentragenden Schalenwildarten wie Hirsch und Reh wurden durch Fütterung und gleichzeitige Ausrottung der natürlichen Feinde wie Wolf, Luchs und Bär künstlich auf hohem Bestandsniveau gehalten. Auf den Feldfluren richteten die Hirsch- und Wildschweinrudel jedoch große Schäden an, was entsprechende Gegenmaßnahmen der Bauern heraufbeschwor. Das eine oder andere Stück wurde von der bäuerlichen Landbevölkerung, manchesmal auch des Hungers wegen, gewildert. Vor allem in schlechten Zeiten (Kriege, Hungersnöte, Pest) griffen die Bauern selbst zur Waffe. Aber nicht nur in der landwirtschaftlichen Flur richteten die unnatürlich hohen Schalenwildbestände große Schäden an. Unter den naturfernen Lebensbedingungen eines dichten Nadelwaldes fanden Rehe und Hirsche kaum Nahrung (jagdlich: Äsung), wohl gaben ihnen aber die großen, undurchdringlichen Nadelholzdickungen Schutz und Deckung. Nur auf so mancher Kahlschlagsfläche mit üppiger Schlagflora fand das Wild gleichzeitig Äsung und Deckung. Junge, nährstoffreichere und schmackhafte Laubhölzer, aber selbst Fichten und Tannen, wurden rigoros abgebissen, wodurch eine Mischwaldverjüngung immer schwieriger wurde. Da die harzreichen und von einer Wachsschicht umgebenen Nadeln der Waldkiefern dem Wild hingegen nicht besonders zusagen, waren Kiefern bei der Waldverjüngung, beim ersten Lebenskampf um Nährstoffe und Licht, begünstigt. Die Laubhölzer verschwanden so aber bis Mitte des 20. Jahrhunderts fast gänzlich aus unseren Wäldern.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es entlang der Bahnstrecke Furth-Schwandorf mehrmals zu großflächigen Waldbränden, wo manches mal über einhundert Hektar Wald ein Raub der Flammen wurden. Der Waldabteilungsname "Brand" westlich von Taxöldern erinnert uns heute noch daran. Die letzten großen Waldbrände gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts. An Maria Himmelfahrt (15.08.) 1904 brannten in Taxöldern 252 Hektar Wald nieder. Am 7. Juni 1925 wütete ein verheerender Waldbrand zwischen Taxöldern und Bodenwöhr (Waldabteilungen Hopfengarten, Ziegelschlag, Fuchsbau und Rehwinkel). Dabei wurden 246 Hektar Wald vernichtet. Die Rauchwolken waren bis Nabburg und Regensburg zu sehen. Und 1934 wurden im gleichen Waldgebiet nochmals 200 Hektar Wald durch eine Feuersbrunst zu Asche. Auf den großen Kahlflächen samte sich natürlich wieder die Waldkiefer an. Dadurch entstanden die gleichförmigen, gleichhohen, gleichstarken Kiefernforste zwischen Bodenwöhr, Blechhammer, Taxöldern und Altenschwand entlang der Bahnstrecke. Zur Waldbrandüberwachung wurde am Hirschberg ein Feuerwachturm errichtet (s. Kapitel "Pfahl und Hirschberg-Aussichtsturm").
Auch einige Massenvermehrungen von Insekten, die hektarweise Kiefernwälder Kahl fraßen, förderten nochmals die Waldkiefer, die sich auf den großen Kahlfraßflächen rasch verjüngte. Zur Bekämpfung der Kieferneulenraupen (ein Kiefernschädling) musste am 8. Juni 1931 mit Flugzeugen Menitol-Arsenstaub flächig über den Taxölderner Wäldern ausgebracht werden und ab 22.06.1962 wurde mit Hubschraubern drei Tage lang pro ha 1 kg DDT-Wirkstoff über den Wäldern rings um Taxöldern versprüht.

So sind letztlich unsere unendlich groß scheinenden, monotonen Kiefernforste entstanden und erst seit einigen Jahren beginnt sich das Waldbild wieder hin zu einem artenreicheren, laubholzreicheren Wald zu verändern. Die Gründe hierfür sind ebenso vielschichtig, wie die Gründe, die zu einem monotonen Kiefernforst führten.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft greift seit einigen Jahrzehnten, d. h., es wird nicht mehr Holz geschlagen als nachwächst. Flächige Übernutzungen durch Kahlschläge gehören der Vergangenheit an. Große Freiflächen, wo sich besonders die Waldkiefer gut verjüngt, gibt es nur noch nach Sturmwürfen. Durch die Einstellung der Streunutzung und Waldweide nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Waldböden wieder spürbar verbessert. Eine Humusschicht hat sich gebildet, in der jetzt auch Laubhölzer wieder ein günstiges Keimbett finden.
Da vielfach jedoch der Wald bereits weitgehend entmischt war und eine natürliche Verjüngung aufgrund fehlender Muttersamenbäume zwangsläufig ausblieb, mussten v. a. Laubhölzer, aber auch Tannen und Eichen in den letzten Jahrzehnten gesät oder gepflanzt werden. Noch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen diese schwere Pflanzarbeit die "Kulturfrauen". Auch etliche Taxöldernerinnen konnten mit dieser Saisonarbeit ihrer Familie ein kärgliches Zubrot verdienen. Den Kulturfrauen ("Pflanzweiber") haben wir so manches Waldstück zu verdanken, durch das wir heute spazieren gehen, ohne noch Schweiß und Mühe zu erahnen, die in ihm steckt (Brand, Johannesschlag, Kapellenholz etc.).
Noch bis vor kurzem mussten Forstkulturen zum Schutz vor Wildverbiss auch gezäunt werden. Seit einigen Jahren wird das Rehwild schärfer bejagt. Durch die Begrenzung des Wildverbisses kann wieder eine natürliche, artenreiche Waldverjüngung ohne Zäunung sichergestellt werden.
So konnten in den letzten Jahrzehnten auch bei Taxöldern bereits wieder sehr abwechslungsreiche Waldbilder entstehen (Kapellenholz, Brand, Grundloch, Johannesschlag). Da diese Entwicklung jedoch nur sehr sehr langsam abläuft, dürfte sie wohl nur den älteren Einwohnern Taxölderns wirklich augenfällig geworden sein. Der naturnähere Laubholzanteil steigt und die Waldbodenqualität verbessert sich. Aufmerksame Waldbesucher stellen schon lange fest, dass die typischen Zwergsträucher, die den reinen Nadelwald begleiteten, so etwa Heidekraut, Heidelbeere und Preiselbeere, nicht mehr so üppig wachsen. Auch die besonders auf Nadelhölzer angewiesenen Pilze werden somit - nicht nur wegen der gestiegenen Zahl der Pilzesucher - von Jahr zu Jahr weniger.
Deshalb geht mit der erfreulichen Entwicklung hin zu einem laubholzreicheren Mischwald für so manche Taxölderner/innen auch der Verlust eines liebgewonnenen Hobbys (Schwammerln, Schwarzbeer- und Preiselbeerpflücken) einher.

Neben dem Wald bestimmen die zahlreichen Weiher die Fluren. In den Wäldern entstanden "Wald-Weiher-Landschaften" (Moosfurtner, Mahdwiesen, Heidweiher).
Der Name "Weiher" wird vom mittelhochdeutschen Wort "Wuhr" abgeleitet, was soviel wie "Wehr" bedeutet. Die steinzeitlichen Jäger und Sammler beherrschten bereits die Kunst des Damm- und damit des Teichbaus. Zunächst wurden - was leicht verständlich ist - natürliche Geländesenken mit Zu- und Abläufen, in denen nicht selten Sümpfe oder Moore lagen, überstaut ("Moor- und Moosweiher", "Moosfurtner"). Es liegt nahe, dass sie sich die Technik vom Baumeister Biber abschauten. So wurden bis in die Neuzeit Weiherdämme aus mit Lehm verklebtem Reisholz errichtet, so wie es der Biber in der Natur vormacht. BLAAB berichtet über die Befestigung des südlichen Dammes des Hammersees in Bodenwöhr, der 1682 nach heftigen Unwettern abgerissen war. Nach Biberart wurde "Aichrais" (schwaches Reisholz, vorwiegend durchgewachsene Stockausschläge von Laubhölzern) mit Lehm verklebt und mit "starken, ferchenen Pauhölzern" (starke Kiefern als Rammpfähle) befestigt.
Die Weiherwirtschaft haben dann im späteren Mittelalter die Mönche, Laienbrüder und Fronbauern der zahlreichen Klöster (Waldsassen, Speinshart, Walderbach, St. Emmeram, Reichenbach) in der gesamten Oberpfalz perfektioniert. Jedenfalls erlebt die Oberpfalz nicht nur eine industrielle Blütezeit im Mittelalter; auch die Fischzucht und die Neuanlage von Weihern erreicht einen Höhepunkt. Insbesondere in der Bodenwöhrer Gegend ergänzten sich Industrie (Hüttenwerk) und Fischwirtschaft. Es gab angestellte Fischknechte, die die Aufsicht über die Hüttenwerksweiher hatten. Sie sollten der Fischwilderei Einhalt gebieten, notwendige Reparaturen an Dämmen und Weihermönchen organisieren und das Abfischen überwachen. Durch die zahlreichen "Hammerweiher" entwickelte sich die Weiherwirtschaft auch auf den Dörfern weiter.
Niemehr gab es jedoch nach dieser Zeit so viele Fischweiher in der Oberpfalz und damit auch in der Taxölderner Gegend. Aufmerksame Waldspaziergänger werden noch heute bei Wanderungen ab und zu alte Weiherdämme in den Wäldern sehen, auf denen meist Waldwege verlaufen oder große alte Eichen stehen (Grundweiher im Grundloch, Weiherdämme zwischen Taxöldern, Erzhäuser und Blechhammer). Oft sind bereits mehrere Waldgenerationen auf den einstigen Weiherflächen gewachsen. Flur- und Waldortbezeichnungen geben dann noch einen Hinweis auf die einstige Nutzung der Fläche.
Die Fischweiher hatten neben der Fischwirtschaft noch eine Reihe anderer Funktionen. Für die Taxölderner ist die Nutzung der Wasserkraft angestauter Weiher wohlbekannt (Weichselbrunner und Hammersee). Aber auch zahlreiche Mühlen in der Umgebung nutzten die Energie angestauter Bäche (Turesbach, Pechmühle, Rauberweihermühle, Kemnather Mühle).
Für die Bekämpfung von Bränden in Dörfern und Wäldern waren die Weiher wichtige Löschwasserlieferanten. Die typischen Dorfweiher waren meist "Löschweiher", an denen sich in strengen Wintermonaten die Dorfgemeinschaft zum Eisstockschießen traf. In Taxöldern gab es gleich mehrere, kleinere Dorfweiher: am Schwandner Weg ("Höll"), an der Kreuzung Eicherlberg-Hirschbergweg (dort wo heute das Kriegerdenkmal steht) und im Bereich Eicherlbergstraße ("Saufleckl", heute im Bereich der Anwesen Albert Wild und Walter Müller).
Da früher nahezu in jedem Dorf eine kleine Hausbrauerei war oder zumindest "schwarz" gebraut wurde, mussten auch "Eisweiher" vorhanden sein, aus denen man im Winter Eisstücke für die Bierkellerkühlung heraushacken konnte. Die Dorfwirtschaften benötigten das Eis ebenfalls zur Kühlung ihrer Biervorräte. Die Eisweiher wurden im Sommer regelmäßig als Wiese genutzt oder sogar mit Hafer angesät. Erst spät im Herbst wurden sie angestaut - ausschließlich mit dem Ziel der "Eisgewinnung".
Schließlich brauchte man Weiher auch zum Rösten (= Einweichen und Gären) des Flachses ("Röst- und Rostweiher").
Nicht selten waren die Weiher in längeren Hitzeperioden im Sommer Erfrischung spendende Treffpunkte für Jung und Alt. Die Weiher waren die Freibäder vergangener Tage. Bis in die jüngste Vergangenheit war der Rastweiher der Badeweiher für die Taxölderner Jugend, früher war dies der "Hoimerl-Weiher". Mit der Benennung einer Ortsstraße als "Rastweiherstraße" wurde der Bedeutung der Weiher für Taxöldern Rechnung getragen.
Beim Viehhüten in der Nachkriegszeit zog es nicht nur die Hütjungen ins kühlende Nass, auch das Vieh, v. a. Pferde, wurden zur Abkühlung zur "Schwemm" in seichte Weiherbereiche gebracht ("Rossweiher").
Schließlich waren mit frischem Quellwasser gespeiste "Waschweiher" für die Frauen beliebter Treffpunkt zum "Tratsch" beim Wäschewaschen. Der Ausspruch "waschen" für "etwas herumerzählen" stammt noch aus dieser Zeit. Die Taxölderner Waschweiher dürften wohl die "Pfeitern"-Weiher unterhalb des Bergbrunnens gewesen sein. Hier hat bis in die jüngste Vergangenheit die "Schneinder Wastl Mare" (Maria Hartl) ihre Wäsche gewaschen. Natürlich diente früher das klare Wasser dort sicherlich auch und besonders der Fischzucht und Hälterung von Fischen für das oberhalb gelegene Jagdschlösschen.
Die eiweißreiche Fischnahrung war vor allem in den armen Zeiten des Mittelalters hoch geschätzt. Dabei war es üblich, die Weiher in einem drei- oder sechsjährigem Rhythmus zu "bespannen" (= mit Wasser füllen) und dann zu "übersömmern" oder zu "überwintern" (= im Sommer bzw. Winter trocken liegen lassen). Die "übersömmerten" Weiherflächen wurden meist mit Hafer oder Gerste angesät. Der mit Schlamm angereicherte Weiherboden war fruchtbar und brachte höhere Erträge als gewöhnliche Äcker. Allein schon deswegen waren Weiher begehrte Flächen. Neben der Fischzucht hatte auch die Krebszucht einen hohen Stellenwert bei der Weiherbewirtschaftung.
So berichtet BLAAB, dass noch beim Abfischen des Hammersees 1716 an die 3000 Krebse gefangen wurden. Die älteren Einwohner Taxölderns können sich sicherlich auch noch daran erinnern, dass sich bis in die 60er Jahre Krebse in den Gräben und Bächen rings um das Dorf tummelten, so z. B. im "Krebs´n-Bach", der vom Hirschberg Richtung Hofenstetten fließt. Da Krebse auf sehr sauberes Wasser angewiesen sind, verschwanden sie in den letzten Jahrzehnten aus unseren Wasserläufen, die zunehmend durch Abwässer und sonstige Stoffeinträge verschmutzten.

Die wechselvolle Geschichte mit vielen Kriegen und nur kurzen Friedensperioden beeinflusste auch die Weiherwirtschaft in unserem Raum. Im Spätmittelalter zwangen Pest und Raubzüge zur Aufgabe vieler Weiher. Vor allem im 30-jährigem Krieg kam es zu regelrechten Wüstungen. Viele Gewässer verkamen und die natürliche Wiederbewaldung setzte ein. Es entstanden Bruchwälder aus Erlen, Weiden und Pappeln. Ähnliche Entwicklungen kann man heute im Bereich des "Moorloches" und beim Heidweiher zwischen Bodenwöhr und Taxöldern oder im Grundloch beobachten. In den Landgerichtsbezirken der Oberpfalz - Taxöldern gehörte zum Landgerichtsbezirk Neunburg v. W. - kam es zu einer regelrechten "Wüstungsbewegung" in jener Zeit. Bauern, Klöster und Hüttenwerke kümmerten sich nicht mehr um ihre Weiher.

Erst seit dem 17. Jahrhundert bleibt die Zahl der Weiher in unserer Gegend konstant. Jedoch führten die Säkularisationen 1570 und 1803 zu Zersplitterungen klösterlicher Besitzungen, die wiederum auch auf die Weiherwirtschaft erheblichen Einfluss hatten. Große Versumpfungsflächen und Feuchtwälder, die heute noch vom ursprünglichen Weiherdamm umgeben sind, gehen auf diese Zeit zurück (Bodenwöhrer Senke, Charlottenhofer Weihergebiet).
Schließlich führten die beiden Weltkriege in unserem Jahrhundert zu vielen Teichwüstungen. Zum Aufgabengebiet der Waldarbeiter gehörte lange Zeit die Weiher- und Grabenpflege. Als diese Arbeiten zu aufwendig und zu teuer wurden, überließ man viele Weiher sich selbst. Abermals entstanden Sumpfflächen mit Röhricht oder Bruchwälder.
Erst seit einigen Jahren wollen wieder viele Einheimische und Zugereiste einen eigenen Fischweiher haben oder zumindest pachten. Die Weiher sind heute für viele zum Hobby geworden. Nur für einige wenige Landwirte in Taxöldern und Umgebung ist die Fischwirtschaft eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle.

Die wichtigsten Fischarten in unseren Weihern sind Karpfen, Hechte, Schleihen und neuerdings auch Zander. Traditionsreich ist der Karpfen als Fastenspeise oder als besonderes Schmankerl an Ostern, zur traditionellen Taxölderner "Pfingstkirchweih" (siehe Kapitel "Kirchweih") oder zur Allerweltskirchweih im Herbst und an Weihnachten.